Sananka betrat die Akademie erst kurz nach der Mittagszeit. Zwei Stunden würde sie gleich an den Schwertübungen teilnehmen, danach hatte sie etwas Zeit, Kleidung zu flicken. Ein ordentlich gefalteter Stapel lag auf dem Tisch bereit. Gerade hängte Sananka ihre Nähtasche über eine Stuhllehne in der Zeugkammer, da kam Cathlyn herein. Mit ärgerlichem Blick langte sie nach Sanankas Kragen.
Schlagwort: Heimsuchung
Heimgesucht, Kapitel 10: Gewissheit
Inspektor Andree zu Lerenzen ließ auf sich warten. Wie befohlen war Kyle zur Westwache gelaufen und hatte Verstärkung angefordert. Dass er völlig verschwitzt dort ankam, wunderte allerdings niemanden. Auch auf der Wache war viel los, und nur zwei Gardisten wurden zu dem neuen Tatort geschickt. Kyle musste den Magierinspektor selbst benachrichtigen. Jetzt stand er vor dessen Haus und wartete.
Heimgesucht, Kapitel 9: Zeugen
Erneut befand sich Kyle mit einem Schreibbrett in der Hand an einem Tatort. Es war der dritte Mord. In den letzten Nächten war eine Schlägerei gemeldet worden, doch bei keinem der Beteiligten hatte Inspektor zu Lerenzen magische Spuren entdecken können. Jetzt war eine weitere Frau ermordet worden. Die Täterin war eine Nachbarin. Zitternd und blutbeschmiert stand diese vor Hauptfrau Gonner und stammelte etwas von Tanzmusik und Beschwerde.
Heimgesucht, Kapitel 8: Herausforderung
Der Mord war in aller Munde. Schon als Sananka sich am Morgen des Folgetages für die Lehrstunden auf den Weg in die Akademie machte, tuschelten die Leute. Heute lastete die Müdigkeit schwer auf ihr, doch das durfte sie nicht an ihren Pflichten hindern. Wie gewöhnlich überquerte Sananka den Markt und lauschte dem Geschwätz der Menschen. Da war von einem weiteren Familiendrama die Rede, von einem bösen Magier und auch von Geistern und Dämonen.
Heimgesucht, Kapitel 7: Geisterstunde
Sananka lief über die Dächer von Düsterturm der Anstalt entgegen. Es war Zeit, dass sie wieder hineinging und mehr über die Insassen herausfand. Ihre bisherigen Beobachtungen hatten nichts ergeben, das sie für ihre Aufgabe verwenden konnte. Im Gegenteil, die Geschehnisse in Düsterturm und Kyles Anwesenheit am Vorabend im Wagenweg hatten sie zusätzlich abgelenkt. Sie musste sich endlich darauf konzentrieren, ihre Prüfung nicht zu vermasseln.
Heimgesucht, Kapitel 6: Mord
Kyle war nicht glücklich. Er saß an einem Schreibtisch, den man für ihn freigeräumt hatte, bestückt mit drei verschiedenen Mappen. Hauptfrau Gonner hatte ihn beauftragt, die Akten durchzugehen, anstatt sich einer der Patrouillen anzuschließen. "Junge, du warst bei dem ersten Fall dabei", hatte sie gesagt. "Es gab zwei weitere in zwei Nächten nacheinander. Da kannst du was lernen."
Heimgesucht, Kapitel 5: Demütigung
Das Übungsschwert sauste über ihren Kopf hinweg, als Sananka sich im letzten Moment entschied, lieber auszuweichen, statt den Schlag zu parieren. Enyo hätte sie mit dem Hieb mitten ins Gesicht getroffen. Um sich als mittelmäßige Kämpferin zu präsentieren, brauchte sie sich ihre Nase nicht noch einmal brechen zu lassen. Jetzt probierte Enyo einen ungelenken Ausfallschritt.
Heimgesucht, Kapitel 4: Vergangenheit
Pela. Als Sananka sich abwandte, hallte der Name in ihrem Inneren wider. Ein tosender Sturm in der tiefen Finsternis ihres Herzens; im Hort der Angst. Er war kalt, brachte sie zum Zittern. Nur Sanankas Wille zwang die Angst, dort zu verweilen und nicht erneut hervorzukriechen, während das dürre Mädchen mit den blonden Locken im Unwetter schlotterte.
Heimgesucht, Kapitel 3: Gardedienst
Kyle stand in einer Ecke der Westwache und betrachtete die dunkler werdende Straße durch die offenstehende Tür. Sie hatten ihn für die erste Nachtschicht eingeteilt. Heute war der erste Tag, an dem er mit erfahrenen Gardisten durch die Stadt patrouillieren würde; ein Privileg derer, die schon bald die Gardeprüfung ablegten, um ein volles Mitglied der Stadtgarde zu werden.
Heimgesucht, Kapitel 2: Gerüchteküche
"Hast du's gehört? Was da gestern im Irrenhaus passiert ist?" Sananka warf einen Blick zu den beiden Personen, die neben sie an den Marktstand traten. Sie übertönten die Straßenmusik, der Sananka soeben noch gelauscht hatte.

