Melica ließ sich von dem Ast des Baumes gleiten und trat auf die Lichtung. Ihr Wolfshund sprang über einen Strauch und kam neben ihr zum Stehen. „Hier ist es, Abbas.“ Der Wolfshund sah sie mit dunklen Augen an und schnaufte. Langsam ging Melica auf die Lichtung hinaus und schloss dabei die Augen. Der Wald atmete um sie herum, sie spürte es. Doch hier gab es einen Gestank der Fäulnis. Es war keine einfache Fäulnis, es war die Fäulnis des Lebens selbst. Schritt um Schritt ließ sie sich von dem Duft des Waldes leiten und hielt inne, als Abbas neben ihr knurrte.
Dort war es. Direkt vor ihr. Das hohe Gras hatte es verborgen, doch hier klaffte ein schwarzer Fleck, als sie die Erde verbrannt worden. Dort wuchsen keine Pflanzen mehr und das Gras darum herum welkte. Abbas schnaufte. „Es wird größer!“, knurrte sie.
„Was ist es?“ Doch Abbas schüttelte nur ihr braunes Fell. Melica musste Abbas nur ansehen und sie wusste, was sie vor hatten. Gemeinsam liefen sie los, durchstreiften den Wald, bis er lichter wurde und in der großen Ebene endete. Melica wusste, Abbas war nicht gerne hier, doch das Dorf am Waldrand war ihr Ziel. Mel lief durch die Straßen, ohne auf die Grüße der Elfen zu achten. Sie hielt erst inne, als sie vor dem langgestreckten Gebäude stand, in dem sie hoffentlich eine Antwort fand; in der größten Büchersammlung der ganzen Ebene.
Sie klopfte an die Tür und hoffte, dass Claudia öffnen würde.
