5-Minuten-Abstecher: Im letzten Moment (Sananka)

Springen, abrollen, weiter laufen und auf den Erker hinaufschwingen. Sananka flog über die Dächer, es war der schnellste Weg. Sie musste sich beeilen, damit Unari nichts zustieß – und ihrem ungeborenen Kind ebenso wenig.
Sie nahm Anlauf und sprang auf das nächste Gebäude. Die Straßen wurden breiter, je weiter sie in die besseren Gegenden der Stadt kam. Dann entschied sie, einen niedrigen Anbau zu nutzen und sprang hinunter in den Hof. Ein Hund bellte, doch bevor dieser begriff, wo sie hinlief, schwang sie sich bereits über den Zaun auf die Straße. Sananka hielt nicht inne, ehe sie das Haus des Edelmanns erreicht hatte. Schon bevor sie über das Tor geklettert war, hörte sie wütende Stimmen. Er schrie sie an. Als Sananke die Tür erreiche, hörte sie den ersten Schlag, ein Poltern und Onaris Schluchzen. Die Tür war nicht abgeschlossen und Sananka stürmte hinein, vorbei an zwei ratlosen und überraschten Angestellten und folgte den Stimmen eine Treppe hinauf. Dann rannte sie in das Zimmer. Sie sah Onari schützend die Hände vor das Gesicht heben und ihn, Benor, mit wütendem Geschrei zum Schlag ausholen. Und wieder sprang Sananka erneut. Sie holte zu einem Tritt aus und traf ihn so fest in die Seite, dass er stolperte und gegen die Wand schlug. Sein Geschrei ging in einem gurgelnden Husten unter. Dann stellte sie sich vor ihre Freundin, tief in den Knien mit festem Stand und bereit ihn bewusstlos zu schlagen. „Lass deine Finger von ihr, du Orkfresse!“

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