Buchgedanken: „Das jüngste Gericht“ von Terry Pratchett

„Das jüngste Gericht“ von Terry Pratchett, das lese ich gerade. Nach meinem vorherigen Fehlgriff an Buch (und eines der wenigen, die ich wirklich mittendrin abgebrochen habe) stand ich in der Buchhandlung vor dem Fantasy-Regal und sah … Terry Pratchett! Ein Blick auf den Klappentext: Zauberer der Unsichtbaren Universität, sogar eine Bibliothekarin – passt! Zumindest so lange, bis ich feststellte, dass es keiner der üblichen Scheibenwelt-Romane ist. Um ehrlich zu sein, ist der Anteil der Geschichte auf der Scheibenwelt sogar verschwindend gering. Anders, als erwartet ist das ganze Buch (wie wohl alle der Reihe „Die Wissenschaft der Scheibenwelt“) eine lange und ausschweifende Erörterung von Sinn und Unsinn diverser weltbewegender Fragen; unserer Frage, nicht etwas die der Scheibenwelt.
Das Buch hat nämlich noch zwei Co-Autoren, die sich mit den Wissenschaften beschäftigen. Das kam unerwartet, wenn auch nicht überraschend. Immerhin stecken in den Romanen von Terry Pratchett gut verpackt immer einige Kritikpunkte an diversen Themen unserer Welt. Ich lese also gerade ein Buch, das mehr eine wissenschaftliche Abhandlung, als ein Roman ist.

Eine schöne Idee. Ich bin immer sehr dafür, für jeden Menschen die geeignete Methode zu finden, ihm etwas Wissen zu vermitteln. Leider ist das für mich nicht die richtige Methode. Ich verstehe vieles. Naturwissenschaften fand ich schon immer sehr interessant (von physikalischen Fragen einmal abgesehen, denn Physik ist und bleibt mir einfach unverständlich), aber ich weiß jetzt schon, ich werde mir kaum etwas von dem Merken, was in dem Buch steht. Hängen bleiben werden bestenfalls einige der Anekdoten, die zur Veranschaulichung verwendet werden. Mein Gedächtnis funktioniert, so lange es um Geschichten geht. Manchmal weiß ich noch Jahre später, was ich in einem Buch gelesen habe; sofern es sich um eine Geschichte handelt. Noch besser merke ich mir Dinge, die ich selbst schon getan habe. Aber wissenschaftliche Fakten und Zusammenhänge? In meinem Leben habe ich die Naturwissenschaften schon zweimal fast komplett durchgenommen, trotzdem erinnere ich mich an kaum etwas. Es kommt nur ein „Stimmt“, wenn ich es erneut lese. Der Zufall wollte es, dass einer meiner Kopfschmerztage mit einem Thementag „Universum“ im Fernsehen und einer mehrteiligen BBC-Dokumentation einherging, ich bin also sogar noch besser gewappnet, als für gewöhnlich. Aber auch dann erinnere ich mich nur, das schon einmal gehört zu haben. Wiedergeben könnte ich es nicht.

Es ist sehr schade, dass ich mit solchen Büchern nicht viel anfangen kann. Klar, es ist faszinierend, aber wenn ich lese, dann möchte ich unterhalten werden. Hat die Geschichte dann noch eine gewisse Tiefgründigkeit, umso besser! Aber reines Wissen? Menschen, die sich zum Zeitvertreib Sachbücher genehmigen, habe ich noch nie verstanden.

Aber: ich halte tapfer durch! Ich werde das Buch bis zum Ende lesen, immerhin ist es trotz allem Terry Pratchett 🙂 Und ich weiß, wem ich dieses Buch demnächst schenken werde. Physiker habe ich schließlich genug in der Familie.


Bild: Amazon.com

Autoren: Terry Pratchett, Jack Cohen, Ian Stewart
Verlag: Piper Taschenbuch
ISBN-10: 349226946X
ISBN-13: 978-3492269469
Originaltitel: Science of Discworld. Judgement Day

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