Letzte Woche beklagte sich mein Sohn über seine Hausaufgaben. Nomen seien soooo langweilig, sagte er. Um ihm das Gegenteil zu beweise habe ich aus einem Teil seiner Nomen eine kleine Schreibübung für mich konstruiert: Ein Text, in dem alle genannten Nomen vorkommen mussten.
Meinem Sohnemann hat es gefallen und es war eine schöne Übung für mich 😉
| Winter Baum Schwester Kuchen |
Apfel Rose Eule Heidi |
Tasche Gesicht Hase Bruder |
Blumen Garten Freundin Minute |
Winter starrte den Baum hinauf und verschränkte die Arme. Dort oben, zwischen den Ästen und Blättern saßen sie, ließen die Beine baumeln und grinsten schelmisch zu ihm hinab. Neben ihnen im Geäst hing der Picknickkorb, den Winter mitgebracht hatte.
„Ha! Da haben wir dich gefoppt, stimmt’s?“ Der Junge biss herzhaft in einen Apfel, seine Schwester fischte aus dem Korb ein Stück Kuchen. Sie nickte und Krümel rieselten zu Winter hinab.
„Ihr zwei Gören solltet ganz schnell da wieder herunter kommen! Sonst komme ich zu euch hinauf!“
Der Junge kicherte. „Das schafft der nie, Heidi!“
Das ließ sich Winter nicht zwei Mal sagen, ging in die Knie und sprang. Sich am Ast hinaufzuziehen war eine seiner leichtesten Übungen. Kaum hatte er den Ast erklommen, ließ das Mädchen einen erschrockenen Schrei von sich hören und ließ fallen, was sie in den Händen hatte. Der Kuchen fiel an Winter vorbei zu Boden, es folgte das dunkelrote Tuch in das er eingeschlagen gewesen war. Heidi und ihr Bruder flüchteten nach oben, Winter folgte ihnen. Dann knackte es über ihm verdächtig, einen Moment später kreischte Heid auf. „Hilfe! Korme hilf mir!“ Das Mädchen war abgerutscht und hielt sich nur noch mit einer Hand fest. Winter überlegte nicht lange, sondern wechselte die Position und kletterte unter das Mädchen. Schon verlor sie den Halt und Winter fing sie auf. Ihr Gesicht zeigte Überraschung und Furcht zugleich, doch Winter grinste. „Wer kommt denn da geflogen?“
„Las sie! Das war meine Idee!“, quiekte Korme von oben und Heidi zappelte in dem Bemühen den nächsten Ast zu erreichen, dass Winter alle Mühe hatte, sein Gleichgewicht zu halten. „Bleib ruhig, du Hase!“ Im nächsten Moment war Heidi still und Winter warf einen Blick hinunter. „Klettert nach unten. Ich werde euch nicht den Kopf abreißen, auch wenn ihr das Mittagessen einer sehr guten Freundin von mir gestohlen habt.“
„Und wenn sie uns den Kopf abreißt?!“
„Das werde ich nicht.“
Winter sah hinunter. Vor einer Minute hatte Alena noch nicht dort gestanden, doch jetzt lächelte sie zu ihnen hinauf, als hätte sie bereits seit längerem zugeschaut. „Seht ihr?“ Endlich konnte er Heidi helfen, im Geäst wieder Fuß zu fassen und auch ihr Bruder kam bereitwillig hinabgeklettert. Als beide Kinder samt des Korbs wieder auf dem Boden standen, Winter hinter ihnen, starrten sie beide reuig auf ihre Füße. Korme bückte sich sogar und pflückte eine Blume. „Tschuldigung, Mylady. Ich hab‘ nicht gewusst, dass es Euer Essen ist.“
Alena sah die beiden prüfend an. „Ihr seid die Gärtnerskinder, habe ich recht?“, fragte Alena. Eine Antwort erwartete sie nicht, denn sie fügte gleich hinzu: „Euer Vater weiß einen Garten prachtvoll anzulegen, ich liebe seine Rosen.“
Die Kinder sahen sich an, dann zu Alena und plötzlich starrte Heid nur noch auf die Tasche, die Alena über der Schulter trug; die Tasche, auf der das Emblem einer Eule prangte. „Oh, Ihr seid …“, hauchte sie und verstummte gleich darauf.
Winter sah Alenas Lächeln weiter werden. „Ja, die bin ich. Möchtet ihr mit mir essen?
