Spätestens seit der Film zu dem Buch in die Kinos kam, sind die „Hunger Games“ den meisten Menschen ein Begriff. Im Grunde war es trotzdem nur Zufall, dass ich den ersten Band gelesen habe, denn Hypes gehen meist einfach an mir vorbei. Eine Kollegin versicherte mir, es sei ein gutes Buch, eine Dystrophie. Also borgte sie mir den ersten Band.
Die Geschichte ist im Grunde schnell erzählt: In einer fernen Zukunft werden nach einem schlimmen Bürgerkrieg jedes Jahr aus jedem Distrikt in Panem, zwei Kinder per Los gezogen; immer ein Mädchen und ein Junge. Diese Kinder werden in eine Arena gesteckt und müssen bis zum Tode gegeneinander kämpfen. Der Gewinner, der letzte Überlebende, erhält eine große Belohnung für sich und – viel wichtiger – seinen Distrikt. Die sogenannten Hunger Games sollen alle daran erinnern, dass sie sich nicht gegen die Obrigkeit aufzulehnen haben.
Der erste Band der Trilogie, Die Tribute von Panem, erzählt von Katniss aus Distrikt 12, einem der armen Distrikte, in denen viele Menschen Tag für Tag sehen müssen, wie das Essen für sich und ihre Familie auf den Tisch bekommen. Katniss nimmt freiwillig den Platz ihrer jüngeren Schwester ein, als das Los diese trifft und – kämpft um ihr Leben, für ihre Schwester und ein besseres Leben danach.
So weit, so gut. Aber die Thematik des Buches ist weit tiefgreifender. Die Hunger Games sind nicht nur eine Art Warnung an die Bevölkerung, sie sind auch ein riesiges Medienereignis. Die beteiligten werden gefördert, zurechtgemacht und präsentiert. Je mehr Show, je mehr Geschenke erhalten die Mitstreiter während der Spiele. Und das nutzt Katniss aus. Es entsteht eine Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Jungen Peeta aus ihrem Distrikt. Das Ganze geht so weit, dass sie am Ende die Regeln der Spiele sprengen.
Durch den Ich-Erzähler des Buches, durch den man als Leser all die Gedanken und Gefühle von Katniss mitbekommt, wirkt diese Geschichte sehr real. Ihren Zwiespalt, ihre Gedanken, ihre Scharfsinnigkeit für das, was die Zuschauer sehen wollen; all das hat mich wirklich überzeugt. Trotz dessen, dass ich das englische Original gelesen habe, hatte ich keinerlei Verständnisprobleme und kann nur sagen: es lohnt sich!
Und wer jetzt denkt „Ich kenne doch den Film“, der sollte das Buch in jedem Fall auch noch lesen! Das Buch offenbart so viel mehr, was der Film einfach nicht umsetzen konnte. Im Film sieht man das Medienereignis, aber nicht Katniss Abgeklärtheit dahinter.
Würde ich Sternchen vergeben, bekäme das Buch es die volle Punktzahl.

Bild: Amazon.de
Titel: The Hunger Games 1
Autor: Suzanne Collins
Verlag: Scholastic Inc.
ISBN-13: 978-0439023528
