Musik: Die Hydra von Within Temptation

Eigentlich will ich mich gar nicht als Musikkritikerin profilieren. Musik war und ist für mich vor allem eine Quelle der Inspiration, die meine Geschichten beflügelt und an guten Tagen auch meine Stimmbänder in Gang bringt.
Wie bereits angekündigt wollte ich etwas über das aktuelle Album von Within Temptation schreiben. Auch dieses Mal hat es die Band geschafft; die Musik projiziert viele schöne Bilder in meinem Kopf, die ich mit Freuden versuchen werde in Worten auszuleben. Trotzdem hat es ein etwas fader Beigeschmack. Die Musik ist sehr schnell eingängig, aber dadurch fehlt mir die richtige Faszination. Und die Thematiken wiederholen sich.

Bestes Beispiel ist zum Beispiel der Titel Dangerous. Klar, er sagt wunderbar aus, was in einer jungen Baienvy vorgeht und dass sie sich Kopfüber in die größten Gefahren stürzt, weil es ihr Spaß macht. Dennoch, geht das Lied mit Iron aus dem vorherigen Album „The Unforgiving“ fast Hand in Hand. Ähnlich ist es mit Let Us Burn. Also nichts Neues.
Auch für Sananka sind wieder ein paar Lieder dabei, die sich jedoch mit dem denken, was ich bereits durch andere Lieder habe.
Bei zwei Titeln kann ich immerhin behaupten: im vorherigen Album war es die Sicht des Partners. Wo Silva mit Lost den Konflikt auslebt, während Alenas Geist in meinem Ravenloft-Szenario feststeckt, ist es bei Tell Me Why dieses Mal Alenas Sicht. Ebenso verhält es sich mit Fire And Ice und Edge Of The World. Ersteres war eindeutig Kyles Enttäuschung über Sananka, dass sie wieder einmal einfach davonläuft. Dieses Mal ist es genau der gleiche Moment in Sanankas Augen, also ein Lied über das Weglaufen.

Wirklich gut auf dem Album gefallen mir hingegen zwei Lieder, denn diese gaben wirklich einen neuen Ansätze und schöne Ideen. Durch Paradiese (What About Us) bekam ich bereits letzten November den tragenden Titel für meine Welten-Saga. Und durch Whole World Is Watching weiß ich endlich, dass auch Nuora eine ganz große Rolle zu spielen hat und nicht nur ein kleines Lichtchen am Rande von Winters Karriere ist, das er auf tragische Weise verlieren wird. Nein, er muss sie gehen lassen.

Dieses Lied bildet auch den Abschluss des Albums – und nun auch den meiner Gedanken. Denn leider fehlt dem Album das, was mich an den ersten Alben der Band so sehr fasziniert hat. Nicht, weil die Musik nicht gut wäre, aber es geht deutlich mehr in Richtung Mainstream, als meine beiden Lieblingsalben von Within Temptation. Schade, denn genau das hat mich schon bei „The Unforgiving“ gestört.

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