„Blutgabe“ von Franka Rubus

Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob das hier nur Buchgedanken werden sollen, oder doch eine richtige Empfehlung. „Blutgabe“ von Franka Rubus war einerseits faszinierend zu lesen, andererseits hat es mich leider oft nicht gänzlich in seinen Bann gezogen.

Das Szenario des Buches ist sehr interessant. Die Vampire haben die Weltherrschaft an sich gerissen und Menschen dienen nur noch als Nahrungsquelle, die in Farmen gehalten werden. Wohl gemerkt: richtige Vampire, mit allen altbekannten Vor- und Nachteilen.
Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil flieht Red September von einer der Farmen und landet bei den Bloodstalkers; genau dort, wo er seine geliebte Blue zu finden hofft. Blue hat es nicht bis dorthin geschafft. Dennoch entscheidet sich Red dort zu bleiben und sich zu einem Vampirjäger ausbilden zu lassen. Denn die Bluter – junge Vampire, deren Verstand noch nicht wieder erwacht ist – sind ein Problem.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Machenschaften der Vampire. Der Bloodstalker Kris ist in einem Forschungsinstitut beschäftigt, dass sich damit befasst, wie die sogenannte Bluterkrankheit geheilt werden kann. Dort versteckt Kris auch Blue, die Red im dritten Teil des Buches wieder zu sich holen will.

Die Idee hinter dem Buch ist ungemein faszinierend. Eine Welt, in der Menschen wie Tiere behandelt werden und nur noch als Nahrungsquelle gesehen werden. Das lässt viele Optionen offen, sogar viele kritische Aspekte. Allerdings gibt das Szenario so viel mehr her, als das Buch zu bieten hat. Zu viele Zufälle, zu viele für mich undurchschaubare Motivationen, zu viele unbeantwortete Fragen haben mich irgendwie unbefriedigt zurückgelassen. Noch dazu kommt, dass der eigentliche Hauptcharakter Red es nicht geschafft hat, mich zu packen.
Dafür Kris umso mehr. Wo der Plot irgendwie hakte und Red einfach nicht der richtige Charakter für mich war, hat Kris es geschafft, mich bei der Stange zu halten. Zwar ist er der typisch „dunkle“ Vampir, aber schön gezeichnet. Viel mehr als Reds Geschichte hätte mich seine interessiert, von den Anfängen an.

Alles in allem: es ist ein Buch, mit dem ich nicht ganz zufrieden war. Dennoch hat es mir gefallen. Ob ich den zweiten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht. Vielleicht werde ich auch einfach erst noch etwas andere der Autorin ausprobieren. Schließlich wird man besser, je mehr man schreibt und die Idee war ja schließlich super.