Wenn man schon einen Schreibmarathon hinlegt, dann sollte man auch etwas daraus lernen. Ich hatte nun eine wirklich wichtige Erkenntnis: Nicht etwa meine Kinder, unsere Haustiere, mein Mann, der Rest meiner Familie oder meine Freunde hindern mich am Schreiben, nein, das bin ich selbst. Ich selbst, ganz alleine.
Ich dachte, meine Kinder würden mich beim Schreiben zuhause nicht in Ruhe lassen.
Ich dachte, mein schlechtes Gewissen würde mich viel mehr plagen, wenn ich vor allem meinen Sohn die zwei Stunden fernsehen lassen, während ich schreibe.
Ich dachte, wenn er nicht Fernsehen dürfte, käme er aus Langeweile alle fünf Minuten zu mir und würde mich ablenken.
Ich dachte, meine Tochter würde nur auf meinem Schoß sitzen wollen, wenn sie mich an meinem „Arbeitstisch“ im Schlafzimmer mit dem Laptop sieht und mich nicht schreiben lassen.
Ich dachte, ich könnte mich nicht konzentrieren, wenn ich ständig nach meinen Kindern lauschen muss, um zu wissen, was sie gerade tun.
Ich dachte … völlig falsch!
Nichts war so. Meine Kinder haben es anstandslos akzeptiert, dass ich da saß und schrieb. Ich konnte mit meiner Musik und Kopfhörern wunderbar abschalten und war dennoch ansprechbar, wenn irgendetwas Wichtiges war, wenn ein Kind Trost brauchte. Ich konnte die meisten Kleinigkeiten ignorieren. Ich konnte sie auch oft genug an meinen Mann verweisen, der wusste ja, was ich vorhatte.
Ich kann mich zuhause hinsetzten und schreiben, auch während die Kinder wach sind!
Das ist eine elementare Erkenntnis! 😀 So hatte ich es nicht erwartet, so kann ich endlich diese Schreibflaute umgehen, in der ich so lange gesteckt habe, weil ich es immer noch nicht leiden kann, im Zug zu schreiben.
Und genau das wird mein Plan: Ich lege fest, ich möchte 5.000 Worte in der Woche schreiben. 5.000 sind nicht viel. Ich werde nicht jeden Tag schreiben können, wie ich es nun im November getan habe. Aber ich kann darauf achten, ein Soll zu erfüllen und mir die Motivation nicht nehmen zu lassen, indem ich den Faden verliere.
Danke NaNoWriMo, dass du mir das gezeigt hast!
