Graue Wolken bedeckten den Himmel und Regentropfen fielen an das Fenster. Es prasselte nicht, die Tropfen waren zu klein. Trotzdem hatten der Nieselregen die ganze Welt vor Jonathan Fenster durchnässt. Jona zog einen Pullover aus dem Schrank und zog ihn über. Seine Mutter stand bereits im Flur und überprüfte den Inhalt ihrer Handtasche. Seine kleine Schwester stand neben ihr, dick eingepackt in eine kuschelige Jacke.
„Mami, es regnet“, sagte Jonathan.
„Dann nimm dir etwas Geld aus der Dose für den Bus, Schatz.“ Seine Mutter sah nicht auf, sondern bückte sich um eine zweite Tasche zu öffnen und deren Inhalt zu überprüfen.
„Ok, aber ich meinte wegen Elli.“ Jona begann Elisabeths Jacke aufzuknöpfen und musste sich einem ärgerlichen „Nein!“ stellen. Elli wusste, wenn sie keine Jacke anhatte, durfte sie nicht mitkommen.
„Komm Elli, wir ziehen die Regenjacke an“, sagte seine Mutter, als sie Ellis Kinderkrippentasche überprüft hatte. Jonathan machte Platz und schaute zu, wie seine Mutter Elisabeth unter Protest eine andere Jacke anzog. Sie war quietschend rosa, aber die einzige, die seine Mutter in Ellis Größe hatte auf die Schnelle auftreiben können. Jonathan hatte noch keine Regenjacke, dazu hatte seiner Mutter bisher die Zeit gefehlt.
„Dein Frühstück steht in der Küche“, sagte seine Mutter, als Elli ihren Protest endlich aufgab. „Es wird heute etwas später, Jona. Du kannst dir nach der Schule den Rest der Nudeln warm machen, ok?“
„Oke?“, echote Elisabeth und Jonathan nickte. „Ok.“
Eine letzte Umarmung folgte und schon war seine Mutter mitsamt Elli aus der Tür. Seine Schwester sah ihn über die Schulter hinweg an, als sie die Treppe hinunter getragen wurde, und winkte. Dann verschwanden sie um die Ecke im Hausflur und Max war alleine; wie jeden Morgen.
