Malerin der Toten 5

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„Fräulein Lammfeld! Ich gratuliere zu Eurem Erfolg.“ Der Baron eilte auf sie zu und geleitete sie zu seiner Frau. Eske hörte die Tür hinter sich zufallen und warf einen Blick über die Schulter. Kanu’um hatte sie geschlossen, mit steinerner Miene stand er davor.
Der Baron lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn und seine Gattin. „Darf ich Euch meine Frau vorstellen? Salista Melosin von Saalkenboem.“ Die Baronin musterte sie, blieb jedoch sitzen. Je näher Eske kamen, desto mehr verstand sie, weswegen: Die Baronin von Saalkenboem sah krank aus. Ihre Wangen waren eingefallen, die Haut bleich, die hellbraunen Haare flachsig und stumpf. Sogar ihr müder Blick sprach Bände. Sie wirkte wie ein von Krankheit gezeichnetes Bild Eskes.
„Sehr erfreut“, entgegnete Eske unsicher und knickste höflich. Die Warnung Kanu’us‘ saß ihr tief in den Eingeweiden. Was hatten die Barone mit ihr vor? Sie fürchtete, es war kein Zufall, dass ausgerechnet sie, eine namenlose Künstlerin mit großer Ähnlichkeit zur Baronin, den Auftrag bekommen hatte.
Die Baronin lächelte ihr entgegen. „Oh, Kindchen, nicht so schüchtern!“ Ihr Tonfall war wohlwollend, ihre Stimme erschien jedoch sehr zerbrechlich. „Wir werden in den nächsten Wochen viel Zeit miteinander verbringen.“
Der Baron trat hinter Eske, richtete das Wort jedoch an seine Gattin. „Ich bin sicher, ich habe die richtige Wahl getroffen. Ihre Zeichnungen sind fabelhaft, ihre Farben strahlend.“ Nun trat er neben sie. „Mein Herz, du wirst sehen, dein Abbild wird vortrefflich werden.“
Diese Aussage schnürte Eske die Kehle zu, als der Baron sich wieder zu ihr wandte, war sie kaum in der Lage zu atmen. „Ihr werdet ein Portrait meiner Gattin schaffen, in dem sie frisch und ohne Krankheit erscheint. Ich bin zuversichtlich, Ihr habt genug Vorstellungskraft, um das zu bewerkstelligen.“
Eske nickte hastig, brachte jedoch kein Wort heraus. Der Baron von Saalkenboem störte sich daran nicht. „Es gibt nur eine Bedingung: Ihr müsste die Wochen, bis das Portrait fertig gestellt ist, hier mit uns auf dem Anwesen verbringen. Ich möchte, dass Ihr den richtigen Eindruck in Eurem Gemälde vermittelt, dazu müsst Ihr meine Gattin besser kennenlernen. Kanu’um wird Euch während dieser Zeit zur Verfügung stehen und Euch nicht von der Seite weichen.“
Hastig drehte sich Eske zu Kanu’um um. Doch dieser verneigte sich nur tief und meinte: „Zu Euren Diensten.“
„Kanu’um wird ebenso mit Euch zu Eurem Atelier und Eurem Haus fahren. Ihr benötigt Eurer Handwerkszeug und auch einige Kleider für den Anfang. Wir werden dafür sorge Tragen, dass Eure Garderobe unserem Standard angepasst wird. Solltet Ihr noch etwas Spezielles benötigen, wird Kanu’um Sorge tragen, dass Ihr es bekommt“, fuhr der Baron fort, während Kanu’um ihr einen vielsagendem Blick zuwarf. „Ich möchte, dass Ihr noch heute beginnt. Zwar bestehe ich darauf, dass Ihr das Anwesen bis zur Fertigstellung nicht verlasst, doch steht es Euren Lieben frei, Euch zu besuchen.“
Da war es. Der Baron stellte Bedingungen, er fragte nicht, ob sie diese annehmen wollte. Sicherlich würde er jeden Brief, den sie verschicken wollte, zuvor prüfen und lesen. Eske schluckte den Klos in ihrem Hals hinunter und wandte sich dem Baron und seiner Frau zu. „Mylord, bevor ich aufbreche meine Sachen zu holen, würde ich gerne eine zeichnerische Studie von Eurer Frau anfertigen.“
Die Blicke der beiden Barone trafen sich und die Baronin lächelte. „Oh, welch eine wunderbare Idee! Kanu‘um! Lass ihr die Staffelei bringen!“
„Wie Ihr wünscht, Mylady.“ Der Blick, mit dem Kanu’um Eske Maß, bevor hinausging, war für sie nicht einzuschätzen. Doch er war nur einen Moment fort. Während die Baron sich mit einem Spiegel zurechtmachte, eilte jemand mit einer Staffelei in das Zimmer. Und Eske zeichnete.

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