Re-re-(Re-?)-Organisation

Derzeit stecke ich in völligem Organisationschaos. Bisher war alles so gut durchdacht: Eine Stunde vor allen anderen aufstehen, schreiben, den Hund ausführen, Söhnchen wecken und zur Schule begleiten, ab zur Arbeit und danach zuhause noch ein oder zwei Stunden, um irgendetwas zu machen, bevor es ans Abendessen geht. Da ließ sich sogar einmal die Woche abends noch etwas Sport einschieben, ohne dass ich dadurch sechs Tage hinterher zu nichts zu gebrauchen war. Es war eben alles wunderbar!
Aber dann kam die Sommerzeit.

Die Sommerzeit hat mich schon Zeit meines Lebens aus der Bahn geworfen. Da vergingen Wochen, bis sich mein Körper daran gewöhnt hatte. Doch dieses Mal ist es so schlimm, wie noch nie. Dabei liegt es nichtmal an meinem eigenen zerstörten Rhythmus, nein, es liegt an Töchterchens beibehaltenem Rhythmus.
Es fällt mir so oder so schon sehr schwerer statt wie vorher um sechs Uhr Normalzeit nun um fünf Uhr Normalzeit aufzustehen. Töchterchen macht es leider nicht besser, denn sie kuschelt sich schon seit gut einem halben Jahr um fünf Uhr morgens Normalzeit zu mir ins Bett – und nur zu mir, zu niemand anderem. Daddy steht ja schließlich den ganzen Tag zum kuscheln zur Verfügung, Mama nicht. Wenn ich dann aufstehe, steht Töchterchen mit auf. Also bleibe ich liegen, bis ich wirklich aufstehen muss, um Söhnchen aus dem Bett zu holen.
Schreibzeit ade.

Was dann? Da Söhnchen pünktlich zur Schule muss, verschieb sich der Spaziergang nach hinten; denn der muss sein. Dank Gleitzeit ist es für meine Arbeit egal, wann ich da auftauche, leider muss ich dann aber auch meine reguläre Arbeitszeit dort verbringen und dann …. Wird es immer später, bis ich endlich wieder zuhause bin.
Bis der große dann um sieben im Bett ist, bis Töchterchen dann auch endlich geruht zu schlafen, passiert es oft, dass es für mich auch schon wieder Zeit zum Schlafengehen ist.
Tagesbilanz: Schreibzeit gleich Null.

Ich gebe zu: so sehr hat mir die Sommerzeit noch nie zugesetzt. Ich bin geplättet ohne Ende. Tagsüber finde ich kaum ein Eckchen für mich, an dem ich mich auf das Schreiben konzentrieren könnte. Habe ich Zeit macht mein Hirn nicht mit, dann spiele doch lieber die Sims oder starre in die Glotze und stricke, um mich wenigstens ein bisschen zu entspannen. Die Zeit, in der ich wirklich etwas Schreiben kann ist nun einmal morgens. Seit Jahren hat es wunderbar geklappt. Und jetzt muss ich zusehen, dass ich irgendwie meine Schreibfähigkeit nachmittags oder gar abends wiederfinde? Dazu müsste ich meinen Rhythmus nicht nur um eine Stunde verschieben, dazu müsste ich meinen Rhythmus vom Morgenmensch auf Abendmensch umkrempeln.
Meine Hoffnungen ruhen derzeit auf dem Dienstag, mein arbeitsfreier Tag! Ob ich es schaffe, wenigstens ein oder zwei Stunden am Vormittag zu ergattern? Ich hoffe es, sonst hat mich die Sommerzeit dieses Mal besiegt. Es ist also eine komplette Re-Organisation angesagt.

Einen positiven Effekt hat die Sommerzeit allerdings doch: Ich kann nun die ganze Woche mit beiden Kindern frühstücken 😉

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