Gegenspieler der Monsterjäger (Charakterbilder)

Ich mag Betriebsausflüge. Unsere sind immer gut organisiert und vor allem gespickt mit kulturellen Führungen, Ausstellungen und so weiter. Zwar bin ich nicht übermäßig wissbegierig, aber ich suche immer nach Inspiration und etwas über Städte, Burgen und was man nicht alles ansehen kann, zu erfahren hilft bei dem Ausbau meiner eigenen kleinen Welt.

Der Zufall wollte es, dass der Stadtführer dieses Mal nicht nur historische Fakten berichtete, sondern auch die eine oder andere Anekdote. Noch während er uns durch die Stadt geleitete, küsste mich plötzlich die Muse! Aus heiterem Himmel wusste ich warum meine Monsterjäger drei verschiedene Gegner haben, die sich auch gegenseitig bekämpfen und warum das alles mit dem hübschen (aber leider nicht so ganz ruhigem) Städtchen Aniel Port zusammenhängt, in dem meine Monsterjäger Stellung bezogen.
Denn warum gerade dieses Städtchen so von Monstern überlaufen ist, war mir bisher nicht klar. Eine Art Dämonentor dort anzusiedeln erschien mir zu plump. Also mussten die Antagonisten her, die ihre Finger im Spiel haben. Aber das Wer, Warum und Wie lag noch im Dunkeln. All das wurde mir erst während des Betriebsausflugs klar:

Aniel Port liegt direkt am Grenzgebirge, direkt hinter dem einzigen Südpass über die Berge und direkt an dem Fluss Aniel. Das bietet viele Verdienstmöglichkeiten; Steuer und Handel sind rege und davon wollen auch die umliegenden Edelleute etwas abhaben. Deswegen gibt es in Aniel Port drei Parteien, die durch zwei Burgen und einem Schloss ihren Rechtsanspruch geltend machen.

In Schloss Aniel, auf einer Anhöhe direkt über dem Fluss, lebt der dritte Sohn des Landherren, Johenn von Mauvengold. Er wurde nach Aniel Port zitiert, weil sein Vater einfach keine bessere Verwendung für den Taugenichts hatte und sich dachte, auf diese Weise könne er wenigstens darauf achten, dass alle Steuern aus der ertragreichsten Stadt der Grafschaft auch in der eigenen Tasche ankommen.

Antagonist Monsterjäger: Johenn von Mauvengold
Antagonist Monsterjäger: Johenn von Mauvengold

Am höchsten Gelegen, direkt am Hang zum Pass, liegt Burg DiSolie-Ven. Ansässig ist dort der Baron Adalamus DiSolie-Ven, dessen Familie ursprünglich von den Mauvengolds als Verwalter des Städtchens eingesetzt wurden.

Antagonist Monsterjäger: Adalamus DiSolie-Ven
Antagonist Monsterjäger: Adalamus DiSolie-Ven

Die letzte Partei ist die Edeldame Selina von Rabensang. Durch Alchimistenkunst reich geworden, wurde die Familie jüngst geadelt und fand es schick den Reichtum gleich in Form einer Burg zur Schau zu stellen, die am Hang über dem Handwerkerviertel (dem Rabenviertel) thront.

Antagonist Monsterjäger: Selina von Rabensang
Antagonist Monsterjäger: Selina von Rabensang

Diese drei netten Antagonisten wollen sich also alle gegenseitig an den Kragen, inoffiziell natürlich. Offiziell sind sie Freunde und so kommt es auch immer mal wieder zu lockeren Zusammenschlüssen von zweien der Parteien.
Die Anderen aus dem Weg zu räumen gestaltet sich aber nicht so einfach. Alle können sich auf ihre Weise kleine (oder manchmal auch sehr große) Helfer herbeiholen, um die anderen zu ermorden. Leider sind sie dabei nicht allzu vorsichtig. Die Monster erreichen also so gut wie nie ihr Ziel, werden vorher getötet oder gehen einfach verloren – und versetzten gelegentlich die Stadt in Angst und Schrecken.

Tja, und so können sich meine Monsterjäger wunderbar in Aniel Port verdingen und werden dort auch immer etwas zu tun haben. Nun muss die Muse nur noch für die entsprechenden Geschichten zurückkommen, denn ein größerer Plot, der sich als Buch eignet fehlt leider noch immer.

PS: Die Muse war dieses Mal äußerst freundlich zu mir, denn es reichte sogar zu drei Zeichnungen der drei Antagonisten – ok, sie sind nicht so gut, ich könnte mir noch die Zeit nehmen und daran feilen, aber immerhin sind sie aus eigener Hand 😉

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