Jeder Urlaub bringt wieder neue Inspiration. Dieses Mal war der Ausflug zu einem Restaurant-Museum, in dem es allerhand zu entdecken gab und das eine Aufmachung zwischen Gruselkabinett und Piratenschenke hatte. Noch dazu spielte eine große mechanische Orgel allseits bekannte Musik, zu der sich so ziemlich alles in der Gaststätte bewegte; über uns Trommel und Rasseln, hinter uns irgendwelche Puppen und neben uns ein paar Lichter.
Und irgendwie kam mir die vage Idee, dass sich ein solches Ambiente natürlich auch eignen würde, um ein paar meiner Charaktere hinein zu schupsen …
Alena runzelte die Stirn. Das Haus war vollgestopft mit Figuren, Instrumenten und diversen kleinen Spielerein. Alles war durch wenige Öllampen in tiefe Schatten gehüllt. An den Wänden reihten sich kleine Modellschiffe an Marionetten, Kleidungsstücke und Schädel diverser Lebewesen. Sogar das vollständige Skelett eines Taschendrachen saß auf einem Dachbalken und starrte auf sie herab. Dazwischen tauchten in den Lichtkegeln immer wieder Drähte auf; hier verbargen sich Zahnräder, dort schwangen Pendel gleichmäßig hin und her. Es tickte unermühtlich.
„Was ist denn das hier?“, wollte Sananka wissen. Irritiert besah sie sich die vielen kleinen Dinge und zupfte an einem der Drähte. Die Düsternis schien ihr nichts auszumache.
Anders reagierte Lailah. Diese hielt sich mit großen Augen dicht bei Marius, der sich staunend umsah. Ohne ein Wort trat Kyle an ihnen vorbei, selbst er betrachtete beeindruckt die mannshohe Nachbildung eines Gnomes. Lediglich Silva blieb in der Tür stehen und verzog keine Miene.
Kyle kniff die Augen zusammen und betrachtete den übergroßen Gnom genauer. „Das sieht nach viel Arbeit aus.“
„Das kannst du laut sagen“, entgegnete Sananka von weiter vorne.
Alena nahm eine der Marionetten genauer in Augenschein, die einer runzligen alten Frau. Ihr Spielkreuz war weiter oben mit einigen Drähten schwebend befestigt. Sie zog an einem der Arme und bewegte die Marionette. Das Kreuz wackelte nicht einmal, die Drähte, die es hielten, liefen weiter hinauf, über die Dachbalken hinweg. Wenn das spärliche Licht ihr keinen Streich spielte, endeten sie sie bei einer Reihe von Rasseln und Trommeln. Die Trommelschlägel schwebten über den Trommeln, als könnten sie jeden Moment anfangen zu spielen. „Ich glaube, das sind Automaten.“
Kaum hatte Alena ihre Mutmaßung geäußert brach das Chaos los. Helles Licht in allen Farben wallte auf und blendete sie. Gleichzeitig begannen die Instrumente einen lauten Marsch zu spielen und alles geriet in Bewegung. Die Marionetten tanzten, ein paar Mützen drehten sich auf einer Holzscheibe wie auf einem Mühlrad und kurbelten wiederum eine Leine mit bunten Bändern an. Die Schädel klapperten mit den Zähnen und sogar das Drachenskelett öffnete im Rhythmus das Maul und spie Rauch.
„Automaten, ja?“, hörte Alena Sananka über die Musik hinweg rufen. Ihre Augen tränten vom plötzlichen Licht, blinzelnd erkannte sie die kampfereite Haltung der Schneiderin. Ebenso hatte Kyle sein Schwert gezogen und Marius sich schützend vor Lailah gestellt, die erschrocken nach einem Arm gegriffen hatte. Zu Alenas Erstaunen stand Silva keinen Schritt neben ihr selbst. Sein Gesicht spiegelte noch immer nicht wieder, was er über all das dachte. Aber er war der erste, den in dem ganzen Getöse das Kichern wahrnahm und auf zwei holzgeschnitzte und bemalte Götterstatuen wies, die langsam um die eigene Achse rotierten. Alena kniff die Augen zusammen und erkannte eine kleine Gestalt dahinter, eine lebendige Gestalt.
Bedächtig ging Alena auf die Statuen zu. „Verzeihung! Seid Ihr Ronzesck?“ Das Kichern entfernte sich und als sie die Statuen erreicht hatte, war die Gestalt fort.
„Und wenn ich es wäre?“, kam eine kehlige aber zugleich fiepsige Stimme. Alena drehte sich um und sah einen Schatten hinter den drehenden Mützen.
„Dann würde ich euch um in Gespräch bitten“, entgegnete Alena und tat ein paar Schritte auf die drehende Scheibe zu. Es polterte, kicherte und wieder verlor sich die Gestalt in den Schatten und Bewegungen.
„Und wenn ich es nicht wäre?“
Ein kurzer Blick zu Silva genügte, er verfolgte die Bewegungen ebenfalls. Als er ihrem Blick begegnete nickte er, Alena selbst drehte sich nur noch mit den Geräuschen. „Dann würde ich Euch fragen, ob ihr wisst, wo wir ihn finden können.“
„Was wollt ihr denn von ihm?“
Blitzschnell sprang Silva auf die Geräusche zu, warf einen Ständer mit Windspielen um und hob einen kleinen Mann empor, die Haut runzelig und dunkelgrün. Auf dem Kopf trug er nur noch ein paar Haarbüschel, doch seine Augen funkelten ärgerlich. Silva hatte einen Gnom gefangen, der zeternd in seinem Griff zappelte. „Zuerst schaltet den Lärm ab!“, knurrte Silva.
Ronzesck hörte auf zu zappeln, verschränkte die Arme und verzog beleidigt. „Oh, ihr Spitzohren seid so empfindlich!“
Alena griff nach Sivas Arm und verhinderte, dass er den Gnom schüttelte. Stattdessen dirigierte sie ihn nach unten. „Bitte“, fügte sie hinzu, als Silva ihn auf dem Boden stellte und lächelte. Der Gnom schaute zwischen ihr und dem Elfen hin und her, dann zu dem Rest der Gruppe und seufzte. „Na schön, na schön! Ich will meinen Besuch ja nicht gleich wieder vertreiben. So viele Gäste uf einmal hatte ich seit Jahren nicht mehr!“ Er schnippte mit den Fingern und endlich kehrte Ruhe ein. Die Marionetten hörten auf zu tanzen, die Instrumente zu spielen; lediglich das Mützenrad ratterte noch eine Weile vor sich hin und unterstrich das nun wieder hörbare Ticken.
„Was ist denn das hier?“, wollte Sananka wissen. Irritiert besah sie sich die vielen kleinen Dinge und zupfte an einem der Drähte. Die Düsternis schien ihr nichts auszumache.
Anders reagierte Lailah. Diese hielt sich mit großen Augen dicht bei Marius, der sich staunend umsah. Ohne ein Wort trat Kyle an ihnen vorbei, selbst er betrachtete beeindruckt die mannshohe Nachbildung eines Gnomes. Lediglich Silva blieb in der Tür stehen und verzog keine Miene.
Kyle kniff die Augen zusammen und betrachtete den übergroßen Gnom genauer. „Das sieht nach viel Arbeit aus.“
„Das kannst du laut sagen“, entgegnete Sananka von weiter vorne.
Alena nahm eine der Marionetten genauer in Augenschein, die einer runzligen alten Frau. Ihr Spielkreuz war weiter oben mit einigen Drähten schwebend befestigt. Sie zog an einem der Arme und bewegte die Marionette. Das Kreuz wackelte nicht einmal, die Drähte, die es hielten, liefen weiter hinauf, über die Dachbalken hinweg. Wenn das spärliche Licht ihr keinen Streich spielte, endeten sie sie bei einer Reihe von Rasseln und Trommeln. Die Trommelschlägel schwebten über den Trommeln, als könnten sie jeden Moment anfangen zu spielen. „Ich glaube, das sind Automaten.“
Kaum hatte Alena ihre Mutmaßung geäußert brach das Chaos los. Helles Licht in allen Farben wallte auf und blendete sie. Gleichzeitig begannen die Instrumente einen lauten Marsch zu spielen und alles geriet in Bewegung. Die Marionetten tanzten, ein paar Mützen drehten sich auf einer Holzscheibe wie auf einem Mühlrad und kurbelten wiederum eine Leine mit bunten Bändern an. Die Schädel klapperten mit den Zähnen und sogar das Drachenskelett öffnete im Rhythmus das Maul und spie Rauch.
„Automaten, ja?“, hörte Alena Sananka über die Musik hinweg rufen. Ihre Augen tränten vom plötzlichen Licht, blinzelnd erkannte sie die kampfereite Haltung der Schneiderin. Ebenso hatte Kyle sein Schwert gezogen und Marius sich schützend vor Lailah gestellt, die erschrocken nach einem Arm gegriffen hatte. Zu Alenas Erstaunen stand Silva keinen Schritt neben ihr selbst. Sein Gesicht spiegelte noch immer nicht wieder, was er über all das dachte. Aber er war der erste, den in dem ganzen Getöse das Kichern wahrnahm und auf zwei holzgeschnitzte und bemalte Götterstatuen wies, die langsam um die eigene Achse rotierten. Alena kniff die Augen zusammen und erkannte eine kleine Gestalt dahinter, eine lebendige Gestalt.
Bedächtig ging Alena auf die Statuen zu. „Verzeihung! Seid Ihr Ronzesck?“ Das Kichern entfernte sich und als sie die Statuen erreicht hatte, war die Gestalt fort.
„Und wenn ich es wäre?“, kam eine kehlige aber zugleich fiepsige Stimme. Alena drehte sich um und sah einen Schatten hinter den drehenden Mützen.
„Dann würde ich euch um in Gespräch bitten“, entgegnete Alena und tat ein paar Schritte auf die drehende Scheibe zu. Es polterte, kicherte und wieder verlor sich die Gestalt in den Schatten und Bewegungen.
„Und wenn ich es nicht wäre?“
Ein kurzer Blick zu Silva genügte, er verfolgte die Bewegungen ebenfalls. Als er ihrem Blick begegnete nickte er, Alena selbst drehte sich nur noch mit den Geräuschen. „Dann würde ich Euch fragen, ob ihr wisst, wo wir ihn finden können.“
„Was wollt ihr denn von ihm?“
Blitzschnell sprang Silva auf die Geräusche zu, warf einen Ständer mit Windspielen um und hob einen kleinen Mann empor, die Haut runzelig und dunkelgrün. Auf dem Kopf trug er nur noch ein paar Haarbüschel, doch seine Augen funkelten ärgerlich. Silva hatte einen Gnom gefangen, der zeternd in seinem Griff zappelte. „Zuerst schaltet den Lärm ab!“, knurrte Silva.
Ronzesck hörte auf zu zappeln, verschränkte die Arme und verzog beleidigt. „Oh, ihr Spitzohren seid so empfindlich!“
Alena griff nach Sivas Arm und verhinderte, dass er den Gnom schüttelte. Stattdessen dirigierte sie ihn nach unten. „Bitte“, fügte sie hinzu, als Silva ihn auf dem Boden stellte und lächelte. Der Gnom schaute zwischen ihr und dem Elfen hin und her, dann zu dem Rest der Gruppe und seufzte. „Na schön, na schön! Ich will meinen Besuch ja nicht gleich wieder vertreiben. So viele Gäste uf einmal hatte ich seit Jahren nicht mehr!“ Er schnippte mit den Fingern und endlich kehrte Ruhe ein. Die Marionetten hörten auf zu tanzen, die Instrumente zu spielen; lediglich das Mützenrad ratterte noch eine Weile vor sich hin und unterstrich das nun wieder hörbare Ticken.
