Die Anfänge eines Schriftstellerdaseins?

Eigentlich bin ich ja nicht der Typ Blogger, der sich über sein Privatleben auslässt – außer es betrifft irgendwie das Schreiben. Durch das Baby war zum Beispiel ein Umorganisieren nötig und auch ein Umdenken. Und auch das, was mir nun auffiel, passt doch zum Thema Schreiben: Mein Sohn erzählt Geschichten.
Jeden Tag aufs Neue erzählt er etwas; beim Spielen, beim Fernsehen, beim Baden, beim Spazieren gehen. Vielleicht ist es mit seinen sechs Jahren noch keine Besonderheit, aber eines macht er anders, als die meisten Kinder: Er erfindet neue Figuren.

Neben meinen eigenen Kindern erlebe ich natürlich auch Kinder im selben Alter. Und auch die meisten Serien und Spielzeuge kenne ich. So wusste ich zum Beispiel auf dem Spielplatz einmal ganz genau, was zwei Mädchen spielten. Es ging um eine Serie und die Mädchen spielten natürlich, sie seien die Protagonistinnen.
Als ich mit meinen Sohn den Film Anastasia sah, staunte ich nicht schlecht. Plötzlich fing er an zu erzählen, er sei ein Kätzchen, dass auch auf der Reise nach Paris dabei sei und wollte wissen, wer oder was ich bin. Er wollte sich nicht mit irgendeiner der Figuren identifizieren, nichteimal mit dem Hund. Er hat sich einfach etwas dazu gedacht, dass ihm gefiel.

Und warum passt das zum Scheiben? Nun, ich habe ganz genauso angefangen. Habe ich als Kind einen Film gemocht, dachte ich mir meine eigene Figur dazu. Selbst in der Serie, die meine damals beste Freundin und ich sehr mochten, war sie eine Figur, die wirklich in der Serie vorkam; ich aber dachte mir eine neue aus. Manchmal kommen mir sogar jetzt noch Bücher, Filme oder auch Musicals unter, deren Story mir gut gefallen und in die ich gedanklich meine Charaktere einbinde. Ein Beispiel wäre zum Beispiel Love Never Dies.
Jetzt lässt mein Sohn auf genau die gleiche Weise seine Phantasie spielen. Aber phantasievoll war er schon immer. Nicht zuletzt ging er mir bei Lukas ist zu schrecklich zur Hand, einer Kindergeschichte, die ich für ihn geschrieben habe. Er änderte irgendwann das Ende. Und auch an meinen Story Cubes hat er seinen Spaß.
Da frage ich mich doch: Liegt es an meiner Erziehung? Ist es vielleicht sogar eine genetische Veranlagung? Vielleicht fängt auch er später mit Rollenspielen an? Vielleicht fängt er gar an ebenfalls zu schreiben? Vielleicht wird er sogar richtiger Schriftstellen? Das kann niemand wissen, aber seinen Spaß an Geschichten werde ich ihm sicher nicht nehmen.

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