Gebt mir ein Wort: Traumtropfen 2

Auszug aus der Enzyklopädie des quyrischen Aberglaubens:
Traumtropfen, die: bezeichnen eine Legende, nach der ein paar Tropen eines aus dem Feenreich stammenden Wassers dem Trinkenden visionär offenbart worin sein Herzensglück liegt

„Mehr steht hier nicht.“ Jiji sah zu dem jungen Mann hinab, der unten an der Leiter stand und die Stirn runzelte. „Gibt es denn sonst keine Aufzeichnungen?“, wollte er wissen.
Jiji grinste und klappte das dicke Buch geräuschvoll zu. „Mit Sicherheit gibt es dazu weitere Aufzeichnungen, Mylord. Ihr befindet Euch im Tempel des Wissens.“
Der junge Mann errötete, doch Jiji stellte das Buch zurück ins Regal und ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Meines Wissens entstehen Traumtropfen durch Regen, der durch das Feenreich gelangt, wenn er zum Beispiel in Kontakt mit einer Pforte kommt oder auch anderweitig mit Feenmagie. Allerdings weiß ich von keiner Möglichkeit sie aufzuspüren.“
„Ich bin sicher es gibt eine Möglichkeit sie zu finden.“
Behände stieg Jiji die Leiter hinab und legte beteuernd beide Hände über ihr Herz. „Glaubt mir, Mylord, das haben bereits viele versucht, erfolglos.“ Ihre Worte trafen. Der junge Mann dachte nicht daran, sich von dieser Idee abbringen zu lassen. Jiji grinste. „Aber es gibt Theorien dazu“, warf sie ihm einen Hoffnungsschimmer hin. Ein abenteuerlustiger Glanz stieg in seine Augen und er folgte Jiji wie ein Hund, als sie die Regale entlang ging. „Da sie im Zusammenhang mit Feenmagie entstehen, könntet Ihr zum Beispiel eine Fee bitten, Euch welche zu schaffen.“ Jiji blieb stehen und legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter. „Wenn Ihr es wünscht, suche ich Euch sämtliche Informationen heraus, die sich hier im Tempel befinden.“
Er brauchte nicht antworten, sein erwartungsvoller Blick sagte alles.