„Die geheime Sammlung“ von Polly Shulman

Das war nun der erste Urlaub seit Jahren, in dem ich mal wieder richtig Zeit zum lesen hatte. Zwar kann ich mich bei während meine Söhnchen im Zimmer spielt nicht wirklich auf das Schreiben konzentrieren, wohl aber auf ein Buch. Und neuerdings hat er nichts dagegen, wenn ich nur dasitze und lese. Das musste ich ausnutzen 😉

Von drei Büchern kann ich eines auf jeden Fall empfehlen: Die geheime Sammlung von Polly Shulman.

Es geht um Elisabeth, die mit Stiefmutter und Stiefschwestern gesegnet ist, aber dafür auf ihrer neuen Schule keine Freunde hat. Diese findet sie erst, als sie durch einen ihrer Lehrer einen Job im Repositorium der verleihbaren Schätze bekommt; eine Bibliothek, in der nicht Bücher, sondern diverse Dinge verliehen werden. Wie viele Bibliotheken hat auch diese Sondersammlungen – allerdings keine gewöhnlichen.
Am imposantesten ist das Grimm-Sammelsurium, in dem sich Gegenstände aus der berühmten Märchensammlung der Gebrüder Grimm befinden. Und damit kann man wirklich allerhand anstellen. Sogar Amerikanern deutsche Wurst- und Kartoffelgerichte (ob da auch meine gleibte Grüne Soße dabei ist?) oder Schupfnudeln näher bringen.

Viel Wert lege ich ja immer auf die Charaktere und die waren durchaus gelungen. Elisabeth, die sich ein bisschen wie das hässliche Entlein vorkommt; vor allem in Gegenwart Anjalis, einer ihrer Kolleginnen. Ebenso eigen waren auch der sehr korrekte Aaron (der mit Sicherheit mal Bibliothekar wird), der allseits beliebte Basketball-Star Marc und Anjalis kleine Schwester Jaya. Auch den dreijährigen André fand dich äußerst gelungen 🙂 Kinder diesen Alters werden allzu oft falsch dargestellt.
Etwas sehr klischeehaft waren allerdings die Bibliothekare. Das mag aber auch daran liegen, dass ich in solchen Kreisen dann doch reichlich oft verkehre und noch keinen Klischeeträger begegnet bin.

Mein Fazit: Die geheime Sammlung ist ein lesenswertes Jugendbuch 🙂

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