„Du musst jetzt schlafen.“ Alena gab dem Jungen einen Kuss auf die Stirn und streichelte ihm über den Kopf. Seine blonden Haare hatten einen unverkennbaren Rotstich, seine Augen blickten sie schläfrig an und strahlten dennoch in einem rauchigen Blau.
Er griff nach ihrer Hand. „Bist du morgen auch da?“
Alena lächelte. „Ja, auch morgen werde ich da sein. Und den Tag danach und den Tag danach.“
Als er lächelte zierten Grübchen seine Wangen.
„Ich werde immer hier sein“, versprach sie.
Noch lange nachdem er eingeschlafen war, saß sie an seinem Bett. Seine Hand hielt noch immer die ihre. Sie hatte einmal geglaubt, dieses Kindergesicht nie betrachten zu können; sie hatte geglaubt, er sei tot. Und doch: Als Alena ihn das erste Mal gesehen hatte, als er freudig auf sie zugelaufen war und sie umarmt hatte, hatte sie gewusst, er war ihr Sohn. Und sie würde ihn sich nicht wieder wegnehmen lassen, niemals wieder.
