Die Halle zu betreten, fühlte sich seltsam an. Als müsse sie sie kennen, als sei sie bereits hier gewesen, in einem Traum, einer anderen Zeit; einem anderen Leben. Bedächtig schritt sie einer breiten Treppe entgegen, legte ihre Hand auf das Geländer und strich mit den Fingerspitzen über das kühle Holz.
»Erinnerst du dich?«
Sie sah sich nicht um, sondern blickte hinauf, zum Ende der Stufen.
»Rubina.«
Dieser Name, war er wirklich der ihre? Sie sah den Mann an, der so eindringlich behauptete ihr Bruder zu sein. Ähnlichkeiten gab es keine. Dunkle Haare umrahmten sein schmales Gesicht und große graugrüne Augen funkelten über einer gebogenen Nase. Seine Züge erinnerten sie an einen Vogel. Sie selbst hingegen glich mehr einem Nagetier.
»Ich bin nicht sicher«, flüsterte sie. »Es ist so verschwommen, so … anders.« Ihr Blick wanderte erneut die Treppe hinauf. Hinter welcher Tür verbarg sich ihr Zimmer? Sie wusste es nicht.
