Warum ich mich nicht mit Alena unterhalten möchte

Mittlerweile habe ich mich in diversen Gesprächen bereits mit einigen meiner Charaktere unterhalten. Nach dem Letzten sprach ich mit meinem Mann darüber – der diese Idee als Rollenspieler nur halb so absonderlich findet, wie jeder normale Mensch.
Jedenfalls tauschten wir uns darüber aus, wie welcher Charakter eigentlich reagieren würde, stünden wir plötzlich vor ihnen, um mit ihnen zu reden. Dabei kamen wir zu einer seltsamen Erkenntnis: Wir haben beide einen Charakter, mit dem wir nicht sprechen wollten; Alena und Silva, unser letztes DSA-Heldenpärchen, die ich freudig in einem langen eigenen Romanzyklus zu verbraten gedenke.

Silva würde meinem Gatten gehörig übel nehmen, das er für so einige Dinge verantwortlich ist, die ihm geschehen sind. Er würde es auch nicht hinnehmen, eine erfundene Figur zu sein und so gesehen keine eigenen Entscheidungen treffen zu dürfen.
Genauso Alena. Sie würde allerdings noch einen Schritt weitergehen und einen Ausweg suchen; einen Ausweg aus der Misere heraus, nur ein gedankliches Konstrukt zu sein.

Allein diese Erkenntnis macht eine Unterhaltung mit Alena unmöglich. Wie soll ich ein Gespräch mit jemandem führen, der versucht diverse Sachen aus mir herauszukitzeln, um dem Romanhelden-Dasein zu entkommen? Jemandem, der eigentlich klüger ist als ich, gewitzter und der festen Überzeugung, es gäbe immer einen Weg.
Und vor allem: Worin würde das letztlich enden?

Vielleicht ist es in ferner Zukunft noch einmal eine Überlegung wert 😉 Aber nicht jetzt.

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